In der Welt ist überall Bewegung. Hier zum Beispiel wiegt sich ein Baum. Unser Herz pumpt, unser Blut fließt und selbst das Haus, das scheinbar unbeweglich dasteht, verfällt langsam aber sicher. Überall ist Bewegung.
Und zwar immer. Vor ungefähr 800 Jahren nahm ein Mönch diese Beobachtung zum Anlass, um Gott damit nach den Prinzipien der Logik zu beweisen. Sein Name war Thomas von Aquin. Thomas sagt, jede Bewegung hat eine Ursache.
Nichts kann sich selbst die erste Bewegung geben. Der Baum wird vom Wind bewegt. Wind entsteht durch Temperaturunterschiede. Temperaturunterschiede entstehen zum Beispiel durch die heiße Sonne und das kühle Meer und so weiter.
Was geschieht, wenn wir diese Ursachenkette immer und immer weiter zurückverfolgen? Für Thomas ist klar, ganz am Ende bzw. ganz am Anfang dieser Kette treffen wir auf den ersten unbewegten Beweger. Wir treffen auf die Ursache, den Grund für alles.
Die Gesetze der Logik, es braucht jemanden, der den ersten Dominostein umgestoßen hat. Thomas folgert in seinem Beweis, dieser jemand ist Gott.
Text: Mirjam und Hanns Wolfsberger
Grafik und Video: Corinna Schubert